MotoGP™: Bagnaia holt sich den Titel mit einem Sieg

Nach einem dramatischen Valencia GP, bei dem Martin und Marc Marquez zusammenstießen und aus dem Rennen stürzten, hat der Italiener nun seinen zweiten Titel in Folge errungen

Nach einem hochdramatischen Gran Premio Motul de la Comunitat Valenciana geht der MotoGP™-Weltmeisterschaftstitel 2023 an Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team), nachdem Jorge Martin (Prima Pramac Racing) nach einem Zusammenstoß in Kurve 4 mit Marc Marquez (Repsol Honda Team) aus dem Rennen gestürzt ist. Pecco holte sich den Sieg in einem phänomenalen Kampf um Platz 1, während Fabio Di Giannantonio (Gresini Racing MotoGP™) und Johann Zarco (Prima Pramac Racing) das Podiumstrio abrundeten, das im Ziel nur 0,360 Sekunden auseinander lag. Nach einem Verstoß gegen den vorgeschriebenen Reifendruck wurde Di Giannantonio mit einer Zeitstrafe von 3 Sekunden belegt, was Brad Binder (KTM Factory Racing) auf Platz 3 beförderte, während der Gresini-Fahrer sich nun mit P4 begnügen muss.

Unglaubliches Drama lässt Martins Titelträume platzen

Da Maverick Viñales (Aprilia Racing) wegen Missachtung der schwarzen-orangenen Flaggen im Warm Up eine Strafe von drei Plätzen erhielt, wurde Pecco für den finalen Showdown auf die Poleposition befördert, während Martin nach wie vor von P6 startete.

Zum letzten Mal im Jahr 2023 war es Zeit für das Rennen. Bagnaia erwischte einen Traumstart von der Pole und holte sich den entscheidenden Holeshot, während Martin ebenfalls einen fantastischen Start hinlegte und sich früh P2 sicherte. Pecco auf Platz 1, Martin auf Platz 2 - so sah es nach der ersten Runde aus. Die beiden Red Bull KTM Factory Racing Fahrer Brad Binder und Jack Miller lagen auf den Plätzen 3 und 4.

Zwischen den Titelrivalen ging es eng zu, doch dann ereignete sich in Turn 1 zu Beginn von Runde 3 ein monumentaler Moment: Martin befand sich direkt im Windschatten von Pecco und als das Duo die Anker in Kurve 1 warf, wurde Martin in den Windschatten des Italieners hineingesaugt und berührte Pecco leicht. Martin wurde weit - sehr weit - vom Kurs abgebracht und fiel auf P8 zurück, während Pecco von dem Zwischenfall unbehelligt blieb. Ein riesiges Drama zu Beginn.

Die Aufholjagd begann für Martin in Runde 4. Aus P8 wurde P7, als der Spanier Alex Marquez (Gresini Racing MotoGP™) überholte. Martin versuchte eine Runde später dasselbe mit Viñales, aber der biss sofort zurück - und in Runde 11 wiederholte sich das Ganze.

An der Spitze hing Binder an Peccos Hinterreifen, aber die Aufmerksamkeit lag woanders. Zwischen Marc Marquez (Repsol Honda Team) und Johann Zarco (Prima Pramac Racing) tobte ein Kampf, der es Viñales und Martin ermöglichte, direkt aufzuschließen.

Was dann geschah, entschied letztlich über die Meisterschaft. Martin war sichtlich frustriert und in Runde 6, nachdem er Viñales endlich überholt hatte, war Marc Marquez der nächste in der Reihe. In Kurve 4 schob sich Martin innen an dem achtmaligen Weltmeister vorbei, doch es kam dabei zu einem Zusammenstoß. Martin fuhr direkt in den Kies, während Marquez in einem heftigen Highsider durch die Luft geschleudert wurde. Marquez' letztes Rennen mit Honda endete mit einer riesigen Enttäuschung, während Martins Titelhoffnungen zerstört waren. Ein schmerzhaftes Ende einer wunderbaren Kampagne für den Prima-Pramac-Star.

Ohne Martin würde Bagnaia 2023 MotoGP™-Weltmeister werden, egal was er tat. Auf der Boxentafel wurde "MARTIN OUT" gezeigt und die beiden KTMs von Binder und Miller waren nun Erster und Zweiter, während Zarco und Viñales Pecco verfolgten.

Doch 12 Runden vor Schluss machte Binder einen Fehler. Und zwar einen großen. Wie schon beim Tissot Sprint übernahm sich der Südafrikaner in Kurve 11 und fiel dadurch von P1 auf P6 zurück. Miller führte nun mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung vor Pecco.

Binders Comeback begann mit einem aggressiven Manöver gegen Alex Marquez in Kurve 4, das ihm eine Strafe einbrachte, die ihn um eine Position zurückwarf. Neun Runden vor Schluss war dann Millers Rennen zu Ende. Der Australier stürzte in Kurve 10 und übergab die Führung wieder an Bagnaia, der Zarco nur 0,3 Sekunden hinter sich hatte. Ein paar katastrophale Runden für KTM.

Die Meisterschaft war vielleicht schon entschieden, aber das Rennen noch nicht. Binder war 1,5 Sekunden von der Führung entfernt und Fabio Di Giannantonio (Gresini Racing MotoGP™) klemmte sich ans Hinterrad der KTM. Fünf Runden vor Schluss lag der Italiener bereits auf Platz 3.

Drei Runden vor Schluss betrug der Abstand zwischen Pecco und Zarco immer noch 0,3 Sekunden. Doch Di Giannantonio war auf einer Mission. In Runde 25 von 27 überquerte das Spitzentrio mit einem Abstand von 0,3 Sekunden die Ziellinie. In Runde 4 schob sich Di Giannantonio mit seiner Ducati an der Innenseite von Zarcos Maschine vorbei und kämpfte sich auf Platz 2 vor. 

 

Die letzte Runde der Saison. Drei Fahrer, nur einer kann gewinnen. Würde Bagnaia mit einem Sieg den Titel holen oder würden Di Giannantonio oder Zarco auf dem obersten Treppchen stehen? Nach der Hälfte der Runde gab es kein Durchkommen mehr. Ein Kopfschütteln von Di Giannantonio verriet uns, dass die Frustration da war, aber Pecco fuhr großartig und wehrte sowohl seinen Landsmann als auch Zarco ab, um die Weltmeisterschaft auf die bestmögliche Weise zu gewinnen: mit einem Sieg. Alle drei Fahrer auf dem Podium zeigten eine erstklassige Leistung.

Die letzten Punktesammler von 2023

Binder kam in Valencia auf P4 ins Ziel, wurde aber wegen Di Giannantonios Verstoß auf Platz 3 befördert. Raul Fernandez (CryptoDATA RNF MotoGP™ Team) erzielte mit einem fantastischen P5 sein bestes Ergebnis der Saison. Alex Marquez kam auf P6 und Franco Morbidelli (Monster Energy Yamaha MotoGP™) beendete seine Yamaha-Karriere mit einem soliden P7. Aleix Espargaro (Aprilia Racing), Luca Marini bei seinem letzten Auftritt im Mooney VR46 Racing Team und Viñales rundeten die Top 10 ab.

Der gesundheitlich angeschlagene Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) beendete das Rennen auf P11, während Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu), Lorenzo Savadori (CryptoDATA RNF MotoGP™ Team) und Pol Espargaro (GASGAS Factory Racing Tech3) nach einem Sturz und einem Rempler auf P14 landeten.

Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing Team), Augusto Fernandez (GASGAS Factory Racing Tech3) und Alex Rins (LCR Honda Castrol) schieden aus dem Rennen aus.

Und so nimmt das Jahr 2023 ein dramatisches Ende. Bagnaia ist nun dreimaliger Weltmeister, während Martin sich darauf vorbereitet, 2024 noch stärker zurückzukommen. Was für eine Saison das war. Jetzt liegt der Fokus auf dem Valencia-Test am Dienstag - das Jahr 2024 beginnt schon sehr bald.

Die Top 10:

1

Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team)

 

2

Johann Zarco (Prima Pramac Racing)

+0.360

3

Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing)

+2.347

4

Fabio Di Giannantonio (Gresini Racing MotoGP™)

+3.176

5

Raúl Fernández (CryptoDATA RNF MotoGP Team)

+4.636

6

Alex Márquez (Gresini Racing MotoGP™)

+4.708

7

Franco Morbidelli (Monster Energy Yamaha MotoGP™)

+4.736

8

Aleix Espargaró (Aprilia Racing)

+8.014

9

Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team)

+9.486

10

Maverick Viñales (Aprilia Racing)

+10.556

 

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